Kranebitten kämpft um Kinderbetreuungsplätze

Stadtteilinitiative begrüßt Erweiterungspläne für den Kindergarten – und
wünscht sich zugleich auch Räume für ein eigenes Stadtteilzentrum.

Dass der Innsbrucker Stadtteil Kranebitten seit Jahren dringend einen Ausbau der Kinderbetreuung braucht, ist unbestritten. In welcher Form und Dimension die Erweiterung erfolgen soll, steht aber noch nicht fest.
Der aktuell zweigruppige Kindergarten „platzt aus allen Nähten“, sagt Daniel Tschofen, Obmann des Vereins Initiative Lebensraum Kranebitten (ILK). So wird ein Schlafraum für eine weitere halbe Gruppe genutzt. Bei
der – privat geführten – Kinderkrippe (im Pfarrzentrum) sei der Bedarf noch größer: „Damit man einen Platz bekommt, melden sich die Mütter bereits vor der Geburt an.“

Die Warteliste für die Kinderkrippe ist lang. Es könnte mindestens eine zweite Gruppe gefüllt werden.“

Die Stadt hat Planungen in Auftrag gegeben. Dabei
wurde vertiefend geprüft, „ob beides – eine Kindergartenerweiterung auf vier Gruppen
und eine dann zweigruppige Kinderkrippe – sinnvoll und freiflächenschonend am jetzigen Kindergartenstandort zu realisieren ist“, führt Bildungsstadträtin Elisabeth
Mayr (SPÖ) aus. Die halbe Zusatzgruppe werde es zwar im Herbst auf Basis der Anmeldezahlen wohl vorerst nicht mehr brauchen. „Der Bedarf wird aber wieder nach oben
gehen und mit einer Entwicklung der Harterhöfe langfristig noch stärker steigen.“
Inzwischen liegen jedenfalls verschiedene Erweiterungsentwürfe vor – und wurden
dem Stadtteilverein durch Franz Danler, Geschäftsführer der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG), auch schon vorgestellt.
Die Stadtteilinitiative begrüßt die Planungen der Stadt und könnte sich – wie man in einem offenen Brief an alle Gemeinderäte betont – auch jene Variante vorstellen, die vom Innsbrucker Gestaltungsbeirat favorisiert wird. Allerdings hinterfragt die ILK den hohen Grundverbrauch bei dieser Option. Der Stadtteilverein sieht daher eine „geringfügige Erweiterung des Bestandes nach Westen mit gleichzeitiger Nutzung der
Geländestruktur und Aufstockung“ als Top-Variante. Zugleich deponierten die Kranebitter den Wunsch, im Zuge der Erweiterung auch gleich Allgemeinflächen im Sinne eines Stadtteilzentrums
einzuplanen – für Kinder und Jugend, Veranstaltungen und Vereine, nicht zuletzt auch für die ILK selbst, die sich seit Jahrzehnten in privaten Räumlichkeiten trifft. „Unser Auftrag war, Erweiterungsmöglichkeiten für die
Kinderbetreuung aufzuzeigen“, erklärt IIG-Chef Danler, „wenn es um zusätzliche Bedürfnisse geht, prüfen wir das erst, wenn wir von der Politik den Auftrag dazu erhalten.“ BM Georg Willi (Grüne) ist es wichtig, „dass bei einer Erweiterung der ökologische Fußabdruck gering ist, man also sehr flächensparend vorgeht. Ich werde die IIG beauftragen, einen entsprechenden Projektbericht zu machen, der dann in den Polit-Gremien
diskutiert werden muss.“ Den Wunsch nach einem Stadtteilzentrum beantwortet
Willi zurückhaltend: „Vorhandene räumliche Strukturen sollen effizient genützt werden. Die Pfarre AllerheiligenKranebitten macht mit ihrem Zentrum heute schon viel für das Zusammenleben im
Stadtteil.“ Jede Veränderung solle daher „in Absprache mit den bestehenden Einrichtungen erfolgen“. (md)

19. Mai 2024